Die BildungsLandschaft in Oldenburg nimmt in diesem Jahr zum dritten Mal an dem bundesgeförderten Projekt „Kultur macht stark“ teil. Seit 2014 besteht das Bündnis aus den drei Akteuren: Spielmobil Spielefant, Kulturzentrum Rennplatz und dem Institut für Musik der Carl von Ossietzky Universität. Mit der Maßnahme D „Hörbar“ werden sich die Kinder und Jugendlichen, aus dem Stadtteil Ohmstede in Oldenburg, in drei Maßnahmenabschnitten mit dem Thema Hören – Tricksen – Sehen auseinandersetzen.
Die Osterferien
Heiß erwartet, die Osterferien im Kulturzentrum Rennplatz. Viele Kinder und Jugendliche freuten sich schon seit den letzten Ferien auf den Spielefant und löcherten die MitarbeiterInnen des Kulturzentrums, „wann es denn wieder so weit sei?“
Und endlich waren sie da, die Osterferien und die Türen öffneten sich. Wie jedes Mal spielten alle zusammen Kennenlernspiele. Groß und Klein, Alt und Jung waren dabei, auch das frische Wetter hat keinen davon abgehalten mitzumachen.
Anschließend gab es zum Einstieg für alle gemeinsam einen kleinen Film. Er zeigte einen gespielten Reporter von Radio Bremen. Dieser berichtete davon, dass eine Radiosendung zu Tönen und Geräuschen von der Stadt gemacht wurde. Doch nun war das Interesse groß, wie denn eine solche Sendung auch in Ohmstede zu machen sei.
Die Kids wurden zu AußenreporterInnen um zu erforschen, wie Ohmstede klingt. Als ReporterInnen zogen die Teilnehmenden in Kleingruppen mit einem Aufnahmegerät durch den Stadtteil und stellten sich die Frage: „Wie klingt Heimat?“ und „Kann Heimat überhaupt klingen?“ und „Was ist für mich Heimat?“. Gemeinsam überlegten die Gruppen im Vorfeld, was genau sie dokumentieren wollten und wie sie das machen wollten.
Die Ergebnisse waren beeindruckend: eine Gruppe nahm die Geräusche des Schulwegs auf und legte diese hinter selbst aufgenommene Fotos. So entstand eine vertonte Bilderserie des Schulwegs. Eine weitere Kleingruppe sammelte Geräusche aus dem Kulturzentrum und vertonte ein Hörspiel.
In Gesprächen über Heimat wurde schnell deutlich, dass diese für die Kinder mehr als ein Ort und mehr als der eigene Stadtteil ist. Viele teilnehmende Kinder haben Fluchterfahrungen und sind Migranten. Für sie ist Heimat Land und Stadt der Eltern und Großeltern, sie kennen sie aus dem Urlaub oder von Erzählungen. Heimat hat auch kulturelle Bezüge für die Kinder: Essen oder Musik wurden diesbezüglich genannt.
Da nicht alle Gruppen parallel mit den Aufnahmegeräten arbeiten konnten, wurden weitere Stationen zum Thema Hören angeboten. Es wurden Klanginstallationen gebaut und ein Geräuschememory gestaltet. Der Wunsch der Kinder und Jugendliche aus den Jahren zuvor wurde damit erfüllt, sie wünschten sich „etwas zu machen, was auch hier bleiben kann“. Das Memory wurde konzipiert, um es dort vor Ort zu lassen, um die Möglichkeit zu geben sich nach den Ferien weiter mit dem Thema „Hören“ spielerisch zu beschäftigen.
Aus Fahrradfelgen und weiterem Material, teilweise aus dem Stadtteil gesammelt, wurden die Installationen gefertigt. Das Memory entstand mit einem Vorlesestift. Es wurden Töne und Geräusche aufgenommen und auf speziellen Memorykarten erfasst. Zu den Geräuschen gab es passende Bilder.
Neben diesem inhaltlich reichen Programm legten die MitarbeiterInnen des Spielmobils und des Kulturzentrums großen Wert auf das (freie) Spielen. Sei es auf dem Spielplatz des Kulturzentrums oder in der Aula mit viel Musik und Tanz. Hier wurden Freundschaften geschlossen, soziales Verhalten erprobt, sich ausgetobt oder einfach auch mal pausiert.
Wie in jeden Ferien, gab es auch in diesem Jahr wieder ein Abschlussfest. Hierzu wurden alle Eltern und BewohnerInnen des Stadtteils eingeladen. Die Kinder und Jugendliche erleben diesen Tag als etwas sehr besonderes. Es werden Lieder gemeinsam mit den Musikstudierenden eingeübt, um sie am Abschlussfest zu präsentieren. Zudem werden alle Ergebnisse der Woche vorgestellt, eine manchmal nicht einfache Situation. Lange Hörspiele und kleine Videos fordern die Aufmerksamkeit heraus. Doch immer wieder ist zu beobachten, dass alle Teilnehmenden zuhören und die Arbeit der anderen wertschätzen.
Ausblick
Das Hören und Sammeln von Geräuschen war der erste Schritt zu diesem Thema, in den Sommerferien wird ein Schritt weitergegangen. In kleinen Theaterworkshops können sich die Kinder und Jugendliche im szenischen Spiel ausprobieren, Töne und Geräusche nachspielen oder auch den Vorgang im Ohr spielen. Das Bühnenbild dazu werden die Teilnehmenden selbst kreieren, Material werden Pappkartons sein. Weiter ist geplant den Stadtteil zu verlassen und Bildungsorte in der Innenstadt zu besuchen. Wir erhoffen einen Blick hinter die Kulissen des Theaters zu bekommen.
In den Herbstferien werden dann beide Inhalte zusammengeführt, indem die Kinder und Jugendliche selbst kleine Filme produzieren können: Trickfilme.
Anke Möhlmann
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