Familien haben den Dreh raus
Jonglierbälle fliegen kreuz und quer, ein kleines Mädchen versucht an der Hand seiner Mutter über ein etwa 50 Zentimeter über den Boden gespanntes Seil zu balancieren, bunte Drehteller wirbeln in der Luft und reflektieren das Sonnenlicht. Das Motto an diesem Sonntag ist Zirkus. Bei „Kids aktiv“ werden zwei Stunden lang kostenlos Spielzeuge zur Verfügung gestellt, Betreuer bieten darüber hinaus ein Rahmenprogramm an.
„Wir wollen Familien ansprechen, ihre Sonntage gemeinsam draußen zu verbringen“, sagt Betreuerin Anna über das Angebot der Kids aktiv Familien-Spielsonntage. Annas Kollege „Bubi“ ist seit über zehn Jahren beim Spielefant und gibt einen Crashkurs im Jonglieren mit Bällen. Von Anna gibt es Nachhilfe im Tellerdrehen und im Umgang mit den Diabolos. „Einmal über den Boden rollen, um dann abzuheben, dann hat es genügend Schwung drauf“, sagt Anna und demonstriert das Ganze mit dem Diabolo. Die Kunst ist es, die Doppelkegel schwungvoll auf dem durch zwei Stöcker verbundenen Seil tanzen zu lassen – wer fortgeschritten ist, kann den Kegel hochwerfen und wieder auffangen. Schnell hat Annas Schüler, der siebenjährige Florian, den Dreh raus und jongliert den blauen Diabolo-Kegel zumindest für einige Sekunden. „Die linke Hand schwingt, die andere gleicht aus“, zeigt ihm Betreuerin Anna, wie der Kegel im Gleichgewicht bleibt. „So ein Diabolo wünsche ich mir zum nächsten Geburtstag“, ist sich Florian am Ende sicher. Unterdessen probiert sich die fünfjährige Finja mit ihrer Mutter Susanne an den Drehtellern, die mit einem Stab ausbalanciert werden müssen. Wenn der Teller genug Geschwindigkeit drauf hat, richtet er sich auf.
„Wir sind hier, weil Finja Akrobatik so toll findet“, sagt ihre Mutter, „sie hat sogar eine Trapezstange zu Hause, an der sie sich rückwärts runter hängen lassen kann.“ Ein bisschen abseits und im Schatten haben sich Angelika Danne und Lebensgefährte Lothar Wanger für ihre Enkelinnen Isabella (4) und Amelie (3), die aus Rosenheim zu Besuch sind, ein eigenes Spiel mit Hula-Hoop-Reifen überlegt, das ein bisschen wie das Kinderspiel „Himmel und Hölle“ funktioniert. Die Reifen bilden Felder, in die man hüpfen muss, ein vorher geworfener Ball bestimmt, wo man umdreht. „Wie das heißt, weiß ich nicht, wir wollen einfach kreativ spielen“, sagt Lothar Wanger mit einem Lächeln und konzentriert sich auf den nächsten Wurf. Zurück bei den Jongleuren wagt sich Mutter Kathrin Häusler, die mit ihrer Familie da ist, an die Jonglierkegel. „Das habe ich früher mal gekonnt“, sagt sie und ergänzt: „Hier kann man auch als Mutter wieder ein bisschen Kind sein.“ Nach zwei Stunden ist auch dieser Kids aktiv Familien-Sonntag zu Ende und Eltern und Betreuer räumen die zahlreichen Spielzeuge gemeinsam in das Spielmobil.